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Buchrezension:

Legasthenie als Talentsignal

- Lernchance durch kreatives Lesen

Knaur ISBN 978-3-426-77506-6

10,95 €

 

Schon auf dem Buchcover ist für Nichtbetroffene eine „legasthenische“ Spielart der Wahrnehmung sichtbar. In diesem Buch geht es zuerst ums Verstehen.

Roland Dell Davis erklärt, wie ein legasthenie-talentiertes Kind die Welt wahrnimmt (Quantentheoretiker müssen neidisch auf dieses Talent sein!). Es verfügt unbewusst über die Möglichkeit, die Dinge seiner Wahrnehmung aus verschiedenen Perspektiven zu empfinden. Besonders in „Stresssituationen“ strömen verschiedenste Perspektiven auf das Kind ein. Dadurch brilliert das Kind schon im frühen Alter im Alltagsleben mit seiner sehr schnellen Auffassungsgabe. Aber beim Lesen, Schreiben und Rechnen sollten die Buchstaben, Worte, Zahlen und Zeichen ihre Position beibehalten. Hier ist das Problem des legasthenisch Begabten zu finden. Seine vertraute Art, die Welt zu erkennen, ist völlig verwirrend. Sobald die Buchstaben und Worte ihre Positionen wechseln, ist der Sinn des Satzes und der Worte verschwunden. Umstehende Erwachsene werden ärgerlich. Die Stresssituation verschlimmert sich. Die Wahrnehmung wird offener, d. h. noch mehr Sinneseindrücke verstärken das Buchstabenchaos.

Die einfache Technik, dieses Wahrnehmungschaos zu beseitigen, besteht darin, die verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven auf einen Punkt zu bringen. Der Autor beschreibt im Übungsteil wie das legasthenisch begabte Kind unter Anleitung seine Wahrnehmung bewußt begrenzen kann. Damit wird es fähig Worte und Sätze von rechts nach links und in aufeinander folgenden Reihen zu betrachten.

Der Übungsteil ist klar, verständlich und differenziert beschrieben. Der Autor betont immer wieder, dass die Übungen nur im Einvernehmen mit dem Kind funktionieren können. Es darf nur in störungsfreier vertrauensvoller Stimmung geübt werden. Auch durch Konzentration verfällt das Kind wieder in seine alten Wahrnehmungsweisen.

Kein Wunder, dass die Reaktionen von zu Legasthenikern und Blödmännern abgestempelten Menschen auf die Davis-Methode durchweg positiv, manchmal verständlicher Weise auch ärgerlich sind. - Welche Genialität hätten sie entwickeln können, wenn sie gesellschaftlich nicht ausgebremst worden wären!

Wer seinem Kind das ersparen möchte, tut gut daran, es mit dieser Verfahrensweise zu unterstützen. Ich danke dem Autor für die hilfreiche und detaillierte Aufklärung für „Normal-Wahrnehmende“.

 

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